Bei der Einführung von Face ID konnte Apple kaum ahnen, dass sein gesichtsbasiertes biometrisches Identifizierungssystem nur wenige Jahre später durch eine Pandemie stark eingeschränkt werden würde, die sich bis Anfang der 2020er Jahre kaum jemand vorstellen konnte. Seitdem die Gesichtsmaske zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden ist, hat sich der Nutzen dieses Systems erheblich verringert. Dies könnte einer der Gründe sein, warum Apple die Rückkehr von Touch ID in Erwägung zieht.
Einige Monate nach Beginn der Pandemie bestand die erste Reaktion von Apple auf das Problem mit der Gesichtsmaske darin, dass Face ID schnell erkennt, ob der Benutzer eine Gesichtsmaske trägt, und in diesem Fall automatisch in den Code-Entsperrungsmodus wechselt. Dies beschleunigt die Entsperrung des Geräts, erfordert aber natürlich die Verwendung eines Passcodes, was bedeutet, dass man auf den Komfort der biometrischen Identifizierung verzichten muss.
Viele Nutzer haben Apple daher schon seit einiger Zeit gebeten, einen Weg zu finden, Face ID mit der Gesichtsmaske kompatibel zu machen. Eine Forderung, die, wie wir bei 9to5mac lesen können, bald erfüllt wird, da Apple Face ID mit Face Mask ab iOS 15.4 aktivieren wird. Das ist eine Überraschung, da es diesbezüglich keine Ankündigungen oder Leaks gab.
Apple warnt jedoch, dass die Verwendung von Face ID unter diesen Bedingungen die Sicherheit der Identifizierung erheblich verringert, da die Identifizierung in diesem Fall auf die Augen beschränkt ist, im Gegensatz zum normalen Betrieb, bei dem mehr Elemente des Gesichts berücksichtigt werden. Daher wird diese neue Möglichkeit nicht automatisch aktiviert, sondern der Nutzer kann selbst entscheiden, ob er Face ID mit einer Maske aktiviert oder ob er die Sicherheit von Face ID mit seinem normalen Betrieb beibehält.
Ein weiterer Aspekt, der weniger verständlich ist, ist, dass Apple anscheinend beschlossen hat, diese Möglichkeit auf das iPhone 12 und das iPhone 13 zu beschränken und damit den Rest der älteren Modelle auszuschließen, die ebenfalls über Face ID verfügen, das, wie wir uns erinnern, mit dem iPhone X eingeführt wurde. Vielleicht hat es mit der Auflösung der Frontkamera der verschiedenen Modelle zu tun, aber in einem solchen Fall könnte sich Apple ein System ausdenken, das den Nutzer zum Beispiel bittet, das Telefon in die Nähe eines seiner Augen zu bringen, um so eine Identifizierung über die Iris zu ermöglichen.
Es sollte klar sein, dass es sich hierbei um eine erste Version dieser neuen Face ID-Funktion handelt, so dass Apple noch nach Lösungen suchen kann, um die biometrische Maskenerkennung auf frühere iPhone-Modelle zu übertragen. Wenn es dies nicht rechtzeitig tut, ist dies sicherlich eine etwas verwerfliche Haltung seitens Cupertino.